Aus den Boxen dröhnt der Bass und im Takt bewegen sich die Beine fast von alleine auf und ab. Beim ständigen Wechsel von Stehen und Sitzen im Sattel tropft der Schweiß von der Stirn, aber die Bergspitze ist noch lange nicht in Sicht…

„Spinning“ oder Indoor Cycling war kein kurzlebiger Trend der Fitnessindustrie, sondern ist nach wie vor beliebt in den Fitnessstudios. In unterschiedlichen Formationen sind die Räder um den Trainer aufgebaut, der jeweils das virtuelle Streckenprofil vorgibt.

Bei den unterschiedlichen Musiktiteln und Taktgeschwindigkeiten gibt es langsame, aber mit größerem Widerstand gefahrene Bergfahrten, kurze Bergsprints, schnelle Abfahrten, Fahrten auf gerade Strecke in unterschiedlicher Geschwindigkeit, Jumps mit wechselnden Steh- und Sitzintervallen oder das Laufen auf dem Rad, wo mit fehlendem Hüfteinsatz allein aus der Oberschenkelmuskulatur getreten wird.

Auf jede Größe einstellbar

Bevor man jedoch in die Pedale tritt, sind ein paar Einstellungen am Sportgerät vorzunehmen. Bei „Spinning“rädern lässt sich die Sattelhöhe, die Lenkerhöhe und der Abstand zwischen Griffen und Sattel individuell einstellen. Diese Einstellungen müssen bei Beginnern vorab vom Trainer erklärt und überprüft werden. Wer nur normale Sportschuhe trägt, kann bei den Pedalen in Rennhaken schlüpfen, so dass der Fuß auf den Pedalen fixiert ist. Hat man Fahrradschuhe, kann man ebenso das Klicksystem nutzen, wofür die Pedale ebenso eine Vorrichtung haben. Diese Einrichtung ist wichtig, damit nicht nur getreten, sondern bei der Aufwärtsbewegung auch gezogen wird, was Oberschenkelstrecker und –beuger gleichermaßen beansprucht und für einen „runden Tritt“ sorgt.

Das Fahrrad hat am Rahmen zwischen Lenker und Sattel ein Stellrad, an dem der Tretwiderstand eingestellt werden kann. Hohe Widerstände nutzt man bei simulierten Bergfahrten, niedrigere bei Sprints oder Geradeausfahrten. Niemand gibt den genauen Widerstand vor, daher kann dieser immer individuell dem Trainingsstand angepasst und auch während der Intervalle in beide Richtungen verändert werden. Für einen Anfänger gewöhnungsbedürftig ist der nicht vorhandene Leerlauf und damit starre Nabe des Rades. Man kann nicht einfach mit dem Treten aufhören und stoppen. Die Pedale bewegen sich weiter und bergen bei abrupten Stoppmanövern ein Verletzungspotential. Es muss unbedingt langsam austreten werden oder man nutzt die Bremsvorrichtung am Einstellrad als Notbremse.

Was bringts?

„Spinning“ bzw. Indoor Cycling ist ein sehr effektiver Ausdauersport. Durch Gruppendynamik, Motivation des Trainers und der Musik besteht allerdings schnell die Gefahr einer Überlastung, wenn man sich nicht selbst kontrolliert. Man kann dann in Pulsbereiche gelangen, die für Breitensportler ein nicht mehr effektives Training darstellen. Gute Fitnessstudios bieten in der Regel in generellen Einführungskursen an, die optimalen Trainingspulsbereiche für Fettverbrennung und aerobes Ausdauertraining in einem Belastungstest zu ermitteln. Ebenso kann man dies bei Sportärzten machen. Um die Bereiche während einer Einheit im Auge zu halten, ist ein Herzfrequenzmessgerät sehr sinnvoll. Ein Brustgurt sendet dabei per Funk Signale an die Uhr und man kann jederzeit die aktuelle Pulsfrequenz ablesen und entsprechend den Widerstand des Rades regulieren.

Die Ausrüstung

Die Sättel der Fahrräder sind oft vergleichbar mit Rennrädern und daher wenig gepolstert und sehr schmal. Eine Radhose mit Polster am Gesäß ist daher ein sinnvoller Ausrüstungsbestandteil, genau wie ein Handtuch, um gelegentlich den Schweiß abzuwischen. Beim Indoor Cycling fehlt natürlich jeglicher Fahrtwind und während einer Einheit kann man so sehr viel Flüssigkeit verlieren. Während des Trainings ist daher auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Trinkflaschenhalterungen befinden sich dafür am Rahmen.

Die meist einstündige Einheit verlangt den Teilnehmern einiges ab und wer seinen Widerstand richtig wählt, die Pulsfrequenz im Auge hat, wird so seine Leistung im Takt der Musik schnell verbessern.

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