Durch körperliches Training kann das Osteoporoserisiko deutlich gesenkt werden. US-Wissenschaftler haben die Botenstoffe des Knochenstoffwechsels herausgefunden, die dabei eine wichtige Rolle spielen.

Sie haben Testpersonen ein ganzes Jahr lang bei ihrem Training eingehend untersucht. Dabei stellten sie fest, dass im Blut die Konzentration eines Wachstumsfaktors anstieg, der die Knochenbildung stimuliert. Zugleich nahm der Gehalt an Sclerostin ab, einem Signalprotein, das zum Abbau von Knochenmaterial beiträgt.

Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie im Fachblatt „Blood“. Darin heißt es, dass regelmäßige sportliche Belastungen der Knochen im Verein mit einer gezielten Ernährungsberatung das Risiko, gefährliche Knochenbrüche zu erleiden, deutlich senken. Zwar seien auch Radfahren oder Schwimmen gut für Herz und Kreislauf, aber diese Sportarten stimulieren das Knochenwachstum kaum.

Das Forscherteam um Pamela Hinton (University of Missouri, Columbia) hatte bereits aufgezeigt, dass sich eine eher mangelhaft ausgestattete Knochendichte durch Kraft- oder Springtraining nach einigen Monaten deutlich verbessert, vorausgesetzt, das Training wird konsequent zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt.

Es ist schon lange bekannt, dass Knochenzellen durch wiederholte mechanische Belastungen dazu angeregt werden, zusätzliche Knochenmasse aufzubauen. Das erfolgt durch Botenstoffe, die den Auf- und Abbau von Knochengewebe regulieren. Im Verdacht stehen diesbezüglich:

  • der Wachstumsfaktor IGF-1
  • das Protein Sclerostin
  • das Parathormon (PTH)

Im Rahmen der Studie wurden 38 Männer im Altersbereich 25 bis 60 Jahre, die im Becken und an der Wirbelsäule geringe Knochendichten aufwiesen, zunächst in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 absolvierte dreimal in der Woche Sprünge auf einem oder zwei Beinen.

Dabei wurde die Anzahl der Sprünge nach und nach von 40 auf 100 gesteigert. Gruppe 2 vollzog zweimal pro Woche Krafttraining, das vor allem auf die Belastung von Hüfte und Wirbelsäule abzielte. Dazu gehörten Rudern, Kniebeugen und Gewichtheben.

Alle Teilnehmer bekamen Vitamin D und Kalziumtabletten. Ein halbes Jahr später war die Knochendichte bei allen Teilnehmern verbessert und das blieb auch so bis zum Ende der Studie. Bei den Teilnehmern der ersten Springgruppe sank der Sclerostin-Wert um 4,5 Prozent, in Gruppe 2 sogar um 9,5 Prozent, während IGF-1 in beiden Gruppen um ungefähr 26 Prozent anstieg. Das Parathormon änderte sich in beiden Gruppen nicht.

Fazit

Mechanische Belastung führt zu mehr IGF-1 und weniger Sclerostin. Beide Effekte zusammen erhöhen die Aktivität der knochenaufbauenden Osteoblasten.

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Dieser Beitrag wurde am 27.01.2022 erstellt.